Welches Gemüse kann ich im heimischen Garten anpflanzen?

Der Gemüseanbau im heimischen Garten wird immer beliebter. Einerseits bietet ein eigener Gemüsegarten dem modernen, oft in Büros arbeitenden Menschen die Möglichkeit sich an der frischen Luft zu bewegen und so vom tristen Arbeitsalltag zu entspannen. Zum anderen ist Bio-Gemüse ein wichtiger Baustein gesunder Ernährung. Wer sein Gemüse selbst anbaut, hat dadurch selbst in der Hand wie es produziert wird. Welche Gemüsesorten sich für einen Anbau im heimischen Garten besonders gut eignen, ist hier zu erfahren.

Kartoffeln

Kartoffeln gelten als überaus pflegeleicht. Der Anbau gelingt in aller Regel auch absoluten Anfängern. Im Frühling lässt man die Saatkartoffeln in einer mit Erde gefüllten Kiste austreiben. Dabei setzt man die Kartoffeln so ein, dass sie halb von Erde bedeckt sind und stellt sie an einen höchstens 15 Grad warmen dunklen oder leicht hellen Platz.
Zwei Wochen später pflanzt man die Kartoffeln ins Beet. Sie sollten dabei rund zehn Zentimeter tief liegen und zur nächsten Kartoffel einen Abstand von mindestens 30 Zentimetern haben. Anschließend hält man die Kartoffeln immer gut mit Erde bedeckt und häufelt gelegentlich, vom Wind verwehtes Erdreich, wieder auf. Gießen muss man die Pflanzen nur bei länger anhaltender Trockenheit.
Oberhalb des Erdreiches treibt die grüne Kartoffelpflanze aus und wächst bis zu 35 Zentimeter in die Höhe. Unterhalb der Erde streut die Pflanze die Erntekartoffeln. Wenn der grüne Pflanzenaustrieb nach etwa drei Monaten Wachstumsphase welk wird, gräbt man die Kartoffeln aus. Ein Kilogramm Saatkartoffeln wirft eine Ernte von zehn Kilogramm neuen Kartoffeln ab.

Radieschen

Radieschen sind ein Klassiker unter den Anfängergemüsen von Hobby-Gärtnern. Vielleicht sind sie außerdem so beliebt, weil man bereits nach vier bis sechs Wochen sehen kann, ob die eigene Gärtnerkunst erfolgreich gewesen ist. Aussäen lassen sich Radieschen zwischen März und August jederzeit.
Saatkörner gibt es im Gartenfachhandel. Die einzelnen Saatkörner werden einen Zentimeter tief ins Erdreich gesetzt. Man sollte auf einen Abstand von fünf Zentimetern zwischen den Saatkörnern achten. Radieschen müssen regelmäßig gegossen werden. Die Erde rund um die schon bald aus der Pflanzerde herausragenden Radieschen sollte immer leicht feucht sein.
Wer Abwechslung mag findet übrigens eine große Vielfalt an unterschiedlichen Radieschensorten vor. Sie unterscheiden sich optisch und auch im Geschmack. Auf den Saatguttütchen ist außerdem angegeben welche Sorte zu welcher Jahreszeit am besten gedeiht.

Zucchini

Um beim Zucchinianbau erfolgreich zu sein, müssen zunächst die Eisheiligen abgewartet werden, denn Frost mögen Zucchinipflanzen überhaupt nicht. Ins Gemüsebeet gepflanzt werden können sie ab Mitte Mai. Zucchinipflanzen erhält man entweder bereits vorgezogen im Fachhandel, oder man zieht sie selbst in Blumentöpfen auf der Fensterbank.
Wer selbst vorziehen möchte, setzt ein Samenkorn pro Topf in zwei Zentimetern Tiefe in Anzuchterde ein. Nach drei bis vier Wochen sind die Pflänzchen groß genug, um ins Gartenbeet umgesetzt zu werden. Man pflanzt die Jungpflanzen in etwa einem Meter Abstand nebeneinander ein. Da Zucchinipflanzen immer mindestens eine weitere Zucchinipflanze brauchen, um sich gegenseitig bestäuben zu können, darf nie eine einzelne Pflanze ausgebracht werden. Diese würde am Ende keine Früchte abwerfen.
Jede Zucchinipflanze trägt mehre Zucchinifrüchte, die nach und nach wachsen. Jede Zucchinifrucht braucht sechs bis acht Wochen Reifezeit. Haben Zucchini eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern erreicht, sollten sie geerntet werden. Genießbar sind auch längere Früchte, intensiver und zarter schmecken jedoch rechtzeitig geernteten Zucchini.

Kohlrabi

Kohlrabi kann bereits ab Mitte März ins Gartenbeet gesetzt werden. Dabei gibt es zwei Varianten. Entweder zieht man die Pflanzen in Blumentöpfen auf der Fensterbank vor, oder man sät die Samenkörner direkt im Gartenbeet aus. Zieht man Kohlrabipflanzen vor, eignet sich dafür nur ein heller Ort. Die Umgebungstemperatur sollte um die 15 Grad liegen.
Im Gartenbeet brauchen die Setzlinge, oder Samenkörner, mindestens 30 Zentimeter Abstand zueinander. Wer Herbstsorten anbaut sollte einen Abstand von mindestens 40 Zentimetern wählen, da Herbstsorten mächtiger wachsen als Frühlingskohlrabi.

Bohnen

Einfach selbst anzubauen sind sowohl Buschbohnen als auch Stangenbohnen. Je nach Vorlieben und Örtlichkeit kann man die bevorzugte Sorte auswählen. Ausgesät werden alle Varianten frühestens Anfang Mai, und zwar direkt ins Beet. Früher sollte die Aussaat auf keinen Fall stattfinden, da alle Bohnensorten extrem frostempfindlich sind.
Zur Aussaat werden kleine Mulden in das Erdreich gegraben. Die Tiefe sollte etwa fünf Zentimeter betragen. Bei Buschbohnen beträgt der ideale Abstand zwischen den Mulden 20 Zentimeter. Bei Stangenbohnen sollten die Samen in Reihen ausgesät werden. Der Abstand kann dabei ebenfalls um die 20 Zentimeter betragen. Pro Mulde sollten drei bis fünf Samenkörner ausgesät werden.
Stangenbohnen benötigen etwas woran sie sich nach oben ranken können, um gut zu gedeihen. Dafür eignen sich zum Beispiel Bambusstangen. Für eine gute Rankhilfe bindet man zwei Bambusstangen, von rund zwei Metern Länge, an ihren oberen Enden fest zusammen. Die beiden unteren Enden werden links und rechts der zugeschütteten Saatmulde mindestens 30 Zentimeter tief in das Erdreich eingedrückt. So wirkt es als hätte jede Bohnenpflanze ein dreieckiges Dach über sich, an dem sich die Pflanze schnell nach oben arbeiten wird.
Buschbohnen sind bereits nach sechs bis acht Wochen reif. Wer Stangenbohnen gepflanzt hat, kann sie nach acht bis zwölf Wochen ernten.

Salat

Salat kann auf der Fensterbank vorgezogen, oder direkt ins Gartenbeet gesät werden. Wer die Pflanze im Haus vorzieht verkürzt den anschließenden Reifeprozess. Nach draußen können vorgezogene Pflanzen, oder Samen, ab Anfang April.
Samenkörner dürfen immer nur sehr leicht mit Erde bedeckt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte um die 30 Zentimeter betragen. Alle Salatsorten brauchen viel Wasser und müssen ausreichend und regelmäßig gegossen werden. Allerdings sollte das Wasser nicht direkt in die Salatköpfe, sondern an den Blättern vorbei ins Erdreich gegossen werden. Damit verhindert man, dass die Salatköpfe von innen heraus anfangen zu faulen.
Ernten kann man die Salatköpfe nach rund sechs Wochen Reifezeit. Ideal für Salate sind Gartenabschnitte, in die nicht zu viel Mittagssonne einstrahlt. Ist es mittags sehr hell, können die Salatköpfe an sehr sonnigen Tagen aber auch abgedeckt werden.

Zwiebeln

Zwiebeln gehören zu den am einfachsten selbst anzubauenden Gemüsesorten. Im Gartenfachhandel gibt es Steckzwiebeln, die ab Ende März in den Boden gesetzt werden können. Die Tiefe sollte dabei rund zwei Zentimeter betragen.
Wer keine Steckzwiebeln hat, kann auch Zwiebelsamen verwenden. Die Saattiefe beträgt hier ebenfalls zwei Zentimeter. In jede Erdmulde gibt man drei bis fünf Zwiebelsamen. Zwischen den Mulden wählt man idealerweise einen Abstand von 15 bis 20 Zentimetern. Bald schon treiben die Samen, oder die Steckzwiebeln, grün aus. Sobald es soweit ist sollte das Erdreich rund um die Zwiebeln immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
Erntezeit für im Frühling gesetzte oder gesäte Zwiebeln ist zwischen Juli und September. Wann genau die Zwiebeln reif sind ist abhängig von der Sorte und davon, ob sie gesät oder gesetzt wurden. Man erkennt an den grünen Stängeln wann die Zwiebeln reif sind. Beginnen diese sich gelb zu färben und zu welken, können die Zwiebeln geerntet werden. Bei diesem Gemüse macht es jedoch nichts, wenn es nach der Reife noch im Erdboden verbleibt. Zwiebeln können ruhig bis in den Oktober in der Erde bleiben. Zwiebeln, die man bis dahin nicht verbraucht hat, sollten dann jedoch abgeerntet werden. Zwiebeln lassen sich nach der Ernte hervorragend für mehrere Monate einlagern.

Karotten

Wer im Garten einen sonnigen Platz mit lockerer Erde hat, wird kein Problem damit haben Karotten erfolgreich anzubauen. Karotten werden direkt im Beet ausgesät. Die Saattiefe sollte ein bis zwei Zentimeter betragen. Pro Saatmulde bringt man ein Samenkorn aus. Zwischen den einzelnen Saatmulden sollte ein Abstand von zwei bis drei Zentimetern bestehen.
Aussäen kann man das Gemüse jederzeit zwischen April und Juni. Nach rund vier Wochen arbeitet sich das Karottengrün durch das Erdreich nach oben. Reif sind Karotten nach etwa vier Monaten. Auch Karotten benötigen gleichmäßig feuchte Erde. Allerdings sollten sie nicht zu stark gegossen werden.

Erbsen

Erbsen sind sehr widerstandsfähig. Deshalb können sie bereits im März ausgesät werden. Die Samen sollten drei Zentimeter tief und mit einem Abstand von sechs Zentimetern zueinander gesetzt werden. Das Vorziehen im Haus ist nicht nötig. Wer dennoch auf vorgezogene Pflanzen, zum Beispiel aus dem Fachhandel, setzt, pflanzt diese im Mai ins Erdreich ein.
Da Erbsen auch was den Nährstoffbedarf anbelangt überaus genügsam sind, gelingt der Anbau auch auf nährstoffarmen Böden in der Regel sehr gut. Auch gegossen werden müssen sie nicht regelmäßig. Im Gegenteil, wer seine Erbsen überwässert sorgt dafür, dass sie eingehen.
Sobald es warm wird wachsen Erbsenpflanzen sehr schnell. Wer möchte kann den Erbsenpflanzen eine Rankhilfe zur Verfügung stellen. Dafür eignen sich Hasel- oder Reisigzweige, die zwischen die Erbsenpflanzen gesteckt werden. Die meisten Erbsensorten kommen notfalls aber auch ohne eine Rankhilfe aus. Es dauert 12 bis 14 Wochen bis Erbsen reif sind.

Mangold

Ab April kann Mangold direkt ins Gemüsebeet ausgesät werden. Die Saattiefe sollte drei Zentimeter betragen. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 30 Zentimetern eingehalten werden. Das Erdreich muss immer gleichmäßig feucht bleiben.
Ansonsten ist Mangold in der Pflege absolut anspruchslos. Bereits nach sechs bis acht Wochen sind die Pflanzen reif. Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden niemals die komplette Pflanze abzuschneiden. Besser ist es immer nur die äußeren Blätter des Mangolds mit einem scharfen Messer abzuschneiden. Der Rest der Pflanze gedeiht weiter und der Mangold kann so immer frisch, in der erforderlichen Menge, in der Küche verwendet werden.