Molche im Gartenteich

Gartenteichbesitzer aufgepasst: Es müssen nicht immer die üblichen Zuchtfische wie Koi oder Goldfische sein, die den eigenen Teich bevölkern. Wer besonders naturverbunden ist und ein Faible für sehr interessante und dabei seltene Tiere hat, der sollte sich einmal mit dem Thema „Molche im Gartenteich“ etwas näher beschäftigen.

Apropos selten: Diverse Molcharten stehen in Deutschland mittlerweile unter Schutz und dürfen daher nicht einfach aus der freien Wildbahn entnommen werden, um sie anschließend im eigenen Gartenteich anzusiedeln. Stattdessen gibt es Molche bei Züchtern und in ausgesuchten Zoofachgeschäften zu kaufen. Oder Sie präparieren Ihren Teich einfach so, dass die Molche über kurz oder lang von selbst kommen und diesen als ihr neues Zuhause wählen.

Wie sollte ein Teich gestaltet werden, damit Molche sich wohlfühlen?

Molche lieben eine intakte und unberührte Natur. Entsprechend sollte der Teich im Garten präpariert werden, damit die Tiere sich wohlfühlen und sich dementsprechend mit etwas Glück von selbst ansiedeln. Wichtig ist, dass der Gartenteich eine möglichst flache Uferzone besitzt, durch die die Amphibien das Wasser einfach erreichen können. Genauso wichtig ist es, vielfältige Verstecke in und um den Teich zu schaffen. Solche Verstecke können beispielsweise aus Ästen, Baumwurzeln und Steinen bestehen. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass der Teich eine möglichst reiche Unterwasserbepflanzung erhält, denn diese Pflanzen nutzen die Tiere zum Ablaichen.

Wer an Molchen in seinem Gartenteich interessiert ist, der muss wissen, dass ein gleichzeitiger Besatz mit Fischen eher ungünstig ist. Der Grund: Während der Laichzeit befinden sich die Molche fast durchgehend im Wasser, in dieser Zeit würden sie von den Fischen gestört. Viele Fischarten fressen außerdem die jungen Molchquappen, so dass die Population der Tiere über kurz oder lang immer weiter abnehmen und irgendwann auf null sinken würde. Teichpumpen und Anlagen zur Anregung des Wassers mit Sauerstoff würden die Tiere zudem stören, da diese es möglichst ruhig lieben.

Wissenswertes zu den zwei wichtigsten Molcharten

Teichmolch

Der Teichmolch kehrt im Alter von drei Jahren zur Paarung in den Teich zurück und ist braun und etwa 7 – 8 cm lang. Molche werden im Frühjahr aktiv, wenn die Nachttemperaturen steigen. Dann kehren sie vom Land ins Wasser zurück, um in einem Teich zu brüten. Alle Molche suchen zur Paarung ein ruhiges, neutrales bis leicht alkalisches Wasser, idealerweise einen Teich ohne Fische.

Die Männchen zeichnen sich durch leuchtend orangefarbene Markierungen an Schwanz und Unterbauch aus, wenn sie zur Paarung bereit sind. Außerdem haben sie auffällige schwarze Flecken auf Bauch und Rücken. Männchen versuchen, ein Weibchen mit diesem leuchtenden Bauch und durch Winken mit dem hell umrandeten Schwanz anzulocken.

Die Weibchen sehen stumpfer und blasser in der Farbe aus und sind ebenfalls etwa 7 – 9cm lang. Im Frühjahr ist sie an den Hüften prall, da sie einen Bauch voller Eier hat, die darauf warten, befruchtet zu werden. Sie kann das Sperma mehrerer Männchen für einige Tage in ihrem Körper speichern. Dann befruchtet sie ihre Eier kurz vor der Eiablage.

Kammmolche

Der Kammmolch hat eine schwarze Farbe und ist größer als der Glattmolch oder der Palmenmolch – etwa 13 – 15 cm lang. Das Männchen hat einen silbernen Streifen in der Länge seines Schwanzes, wenn es im Paarungsalter ist, und einen sehr ausgeprägten gewellten Kamm, wenn es im Wasser schwimmt. Kammmolche gelten seit einigen Jahren als bedrohte Art. Es ist daher verboten, Teiche oder Lebensräume, in denen Kammmolche vorkommen, zu verändern oder gar zu zerstören. Das bedeutet, dass die Bewirtschaftung eines Teiches und seiner Pflanzen sowie des Landes um diese Teichgebiete herum gesetzlich eingeschränkt ist. Mit diesen Gesetzen soll der besondere Lebensraum, den diese Molche benötigen, geschützt werden.

Die besten Flößerpflanzen für die Eiablage der Molche in Ihrem Teich

Alle Molchweibchen legen ihre Eier zwischen März und Juni in den Blättern von sogenannten Flößerpflanzen auf dem flachen Bodengrund ab. Hier die besten Teichpflanzen, um alle Molcharten zur Fortpflanzung in Ihrem Teich anzuregen:

  • Mentha aquatica
  • Veronica beccabunga
  • Myosotis scorpioides & Myosotis scorpioides Alba
  • Brunnenkresse (Rorippa nasturtium aquaticum)

Molche im Sommer

Die Molchlarven oder Kaulquappen entwickeln sich im Sommer aus den Eiern und schwimmen dann im Teich. Die Larven verstecken sich im sauerstoffhaltigen Unkraut und benutzen ihre Kiemen, um unter Wasser zu atmen und sich von Wasserinsekten zu ernähren. In diesem Stadium haben sie noch keine Beine. Während sich die Eier entwickeln, kann man in einem Teich Molchlarven in verschiedenen Größen sehen.

Im Juni, wenn sie gewachsen sind und ihre Beine entwickelt haben, verlassen sie das Wasser als Laich. Sie verstecken sich und suchen im umliegenden Unterholz nach Nahrung. Für diese Nahrungssuche und zum Schutz vor Fressfeinden sollten Sie neben dem Teich einen Bereich mit Pflanzen anlegen. Amseln machen sich schnell über die jungen Molche her, wenn sie aus dem Wasser kommen und keine Versteckmöglichkeiten haben.

Molche im Winter

Teichmolche haben eine stumpfbraune Haut als Tarnung, um in Holzstapeln, Komposthaufen oder unter Schuppen zu überwintern. Molche suchen sich frostfreie und vor Fressfeinden wie Katzen oder Vögeln sichere Plätze. Sorgen Sie dafür, dass Sie in der Nähe Ihres Teiches viele sichere Winterschutzplätze für sie einrichten. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern ruhen sich aus. Bei wärmerem Wetter – über 5° C in der Nacht – können Molche auftauchen und nach Nahrung suchen – z. B. Regenwürmer, Schnecken oder Insekten. Molche sind nachtaktiv und kehren zu ihren Teichen zurück, um sich fortzupflanzen, wenn es nachts wärmer wird, suchen aber wieder Schutz, wenn es kalt wird.