Ganz gleich, ob in der Wohnung oder in einem Gewächshaus, die Pflanzenerde entscheidet darüber, ob die Pflanze blüht und gedeiht oder ob sie erst gar nicht angeht. Gerade im Gewächshaus ist die richtige Erde sehr wichtig, ebenso wie eine Ausgewogenheit zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur. In unserem folgenden Ratgeber erhältst Du alle wichtigen Informationen sowie Tricks und Tipps, die für eine erfolgreiche Ernte sorgen.
Die verschiedenen Erdsorten im Gewächshaus
Gerade im Gewächshaus ist es von enormer Wichtigkeit, dass Erde gewählt wird, die sehr nährstoffreich ist. Empfehlenswert ist ein weicher und lockerer Boden, der auf keinen Fall hart sein sollte. Besonders effizient erweist sich ein leicht krümeliger Boden, da die Erde dadurch die Flüssigkeit effektiver aufnehmen kann. Wir möchten nun einige Beispiele für Inhaltsstoffe nennen, die die Erde in jedem Fall mitbringen sollte:
Torf
Hierbei handelt es sich um ein Substrat, welches das gesunde Wurzelwachstum fördert und daher perfekt für Pflanzen ist, die sich über einen sauren Boden freuen. Grob unterschieden wird dabei zwischen einem hellen und einem dunklen Torf. Während heller Torf grob ist und sich Luftzwischenräume sowie Hohlräume bilden, ist dunkler Torf qualitativ deutlich hochwertiger. Wichtig ist bei beiden Torfarten, dass Staunässe verhindert wird.
Kalk
Für Pflanzen, die eine Bodenstruktur benötigen, die krümelig und locker ist, sollte eine kalkhaltige Erde verwendet werden. Kalk sorgt dafür, dass die Erde nicht übersäuert und ist somit das ausgleichende Gegenstück zum Torf. Die meisten Pflanzen lieben alkalische oder neutrale Böden, um auch im Gewächshaus wachsen und gedeihen zu können. Wenn man also nicht unbedingt Pflanzen bevorzugt, die einen sauren Boden wünschen, beispielsweise Rhododendron, dann ist es wichtig darauf zu achten, dass der Boden einen hohen Kalkanteil enthält.
Dünger
Sicherlich ist es durchaus empfehlenswert, dass die Pflanzerde im Gewächshaus gedüngt wird. Allerdings muss das nicht unbedingt ein Kunstdünger sein, denn auch natürliche Dünger, wie beispielsweise Kompost oder Rindenmulch erfüllen diesen Zweck genauso gut.
Welche Erde empfiehlt sich bei Gemüse, beispielsweise Gurken und Tomaten?
Viele Hobbygärtner nutzen die Möglichkeit, im Gewächshaus einheimisches Gemüse vorzuziehen. Dazu gehört zum Beispiel die klassische Salatgurke, Paprika und natürlich auch Tomaten. Wichtig ist hierbei, dass eine Erde gewählt wird, die auf den pH-Wert der Pflanze abgestimmt ist. Ein kleines Beispiel dafür:
- Salatgurke: pH-Wert 5,6 und 6,5 – Nährstoffreiche und durchlässige Erde
- Tomaten: pH-Wert 6,5 und 7,0 – Neutrale bis leicht saure Erde
Je nach Pflanzenart lässt sich der Erde ohne weiteres Torf oder Kalk hinzugeben, um den pH-Wert entsprechend den Bedürfnissen anzupassen. Aber auch die Zugabe von Sand oder Rindenmulch trägt effektiv dazu bei, dass sich der Nährstoffgehalt erhöht.
Was ist die Besonderheit an der Erde für Anzuchten und Aussaaten?
Ganz gleich, welche Pflanze man aussät, sie benötigen alle ausreichende Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Allerdings gilt das nicht für Keimlinge oder junge Pflanzen, denn um kräftig und stark zu werden, sollte sie sich schon etwas anstrengen, um die Nährstoffe aufzunehmen. In dem Fall ist es empfehlenswert, die Erde mit etwas Sand anzureichern, sodass ein geringer Nährstoffgehalt vorhanden ist und die Pflanzen ihre Nährstoffe aus den Wurzeln aufnehmen müssen.
Wie häufig sollte die Erde gegossen werden?
Um ein gleichmäßiges Wachstum zu gewährleisten, sollte die Erde regelmäßig gegossen werden. Allerdings ist es nicht ratsam, die Erde unter Wasser zu setzen, da das dazu führt, dass sie anfängt zu schimmeln. Optimal ist in einem Gewächshaus ein Tropfbewässerungssystem in Verbindung mit einer Regentonne oder einem Solarpaneel, sodass die Bewässerung immer automatisch erfolgt. Damit es auch hier zu keiner Überwässerung kommt, lässt sich ein batteriebetriebener Feuchtigkeitsmesser integrieren, über den sich Lichtintensität sowie Veränderungen vom pH-Wert direkt erkennen lässt.
Besonders effektiv erweist sich das Gießen am frühen Morgen, da somit ein Schneckenbefall reduziert wird. Aber auch bei höheren Temperaturen im Inneren sollte regelmäßig gegossen werden, damit die Erde nicht austrocknet. Das gilt auch bei Gewächshäusern, die ein Betonfundament als Grundlage haben, da in dem Fall von außen keine Feuchtigkeit eindringen kann.
FAQ
Wann beginnt Erde im Gewächshaus zu stinken?
Eigentlich kommt das selten bis gar nicht vor, vorausgesetzt das Düngen erfolgt mit abgelagertem Kompost. Allerdings kommt es durchaus mal vor, dass sich durch tierische Exkremente oder Pflanzenjauche ein unangenehmer Geruch bildet. Durch die Verwendung von Kalk und einem regelmäßigen Lüften ist dieser Geruch aber schnell wieder verschwunden.
Warum beginnt Erde zu schimmeln?
Das liegt in erster Linie an der Temperatur im Gewächshaus. Ideal ist eine Luftfeuchte von 60 bis 83 Prozent sowie eine Temperatur von 15 bis 25 Grad. Außerdem sollte auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet werden, da Bakterien, Pilze und Bodenwürmer das Gleichgewicht der Erde erhalten.
Lässt sich Erde im Gewächshaus fruchtbar machen?
Nur wenn der Boden auch wirklich gesund ist, wächst und gedeiht hier alles. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Bodenlebewesen nicht mit Insektiziden zu bekämpfen, da diese für die Erde immens wichtig sind. Eine weitere Hilfe sind Gartenabfälle, die gleichmäßig um die Pflanzen herum verteilt werden sollten.