Ein Foliengewächshaus ist einem Zelt für Menschen sehr ähnlich, nur dass es wirklich das ganze Jahr stehen bleiben kann. Die leichte Aufbauweise und die geringen Kosten geben nicht nur Laien und Hobbygärtnern einen Grund ihr Gemüse, Obst und auch Blumen in einem Foliengewächshaus anzubauen. Auch die unterschiedlichen Größen lassen sich auf den Bedarf des Gärtners anpassen. Wer möchte, kann zum Beispiel sich nur einen kleinen Folientunnel über den Kohl oder den Salat spannen, damit keine Schädlinge daran gelangen.
Vor- und Nachteile
Natürlich bietet nicht nur die leichte Bauweise einen Vorteil, denn es ist gleichermaßen auch eines der größten Nachteile eines Foliengewächshauses.
Vorteile:
- Durch die leichte Bauweise ist das Foliengewächshaus nicht nur schnell aufgebaut, sondern auch schnell wieder abgebaut, es ist somit viel flexibler als ein Gewächshaus aus Glas oder Holz
- Es wird kein Fundament gebraucht, was eine lange Wartezeit und die schwere körperliche Arbeit des Ausgrabens erspart
- Günstigere Variante trotz gleicher Quadratmetergröße
- Die Folie ist sehr widerstandsfest und bietet durch ihre Beschaffenheit kaum Angriffsfläche für äußere Einflüsse.
- Viele Variationen für unterschiedliche Zwecke
- Bei größeren Foliengewächshäusern sind oft Fenster und Türen mit eingebaut, was das Lüften erleichtert
- Die Folie ist schnell austauschbar, sollte sie mal Schaden nehmen
Nachteile:
- Aufgrund der leichten Bauweise hat ein Foliengewächshaus meistens keine längere Lebensdauer als 5 Jahre
- Auch wenn es grüne Folie gibt, so hat ein Foliengewächshaus mehr Nutzen als dass es gut aussieht
- Durch die dünne Folie gelangt gerade die Kälte ungehindert auch ins Innere eines Foliengewächshauses
- Nager und auch Maulwürfe können sich ungehindert Zutritt verschaffen
- Bei einer schlechten Verankerung im Boden wird das Foliengewächshaus windanfällig und so kann schnell ein Schaden an der Folie entstehen
Frost, nein Danke
Wer in einem Foliengewächshaus vorziehen möchte, sollte dies nicht direkt auf dem Boden machen. Die dünne Folie beschützt die Pflanzen zwar vor Wettereinflüssen, jedoch lässt sie gerade die Kälte sehr stark durch. Somit würden gerade die frostanfälligen Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika großen Schaden erleiden und vielleicht gar nicht erst wachsen.
Allerdings lassen sich in der Zeit wo im Haus vorgezogen wird, die frostharten Pflanzen wie Radieschen und Spinat schon ohne Probleme im Februar aussäen. Auch das Überwintern von Pflanzen sollte gut überlegt sein. Wer keine Kälte abkann, hat im Foliengewächshaus nichts verloren.
Wer vor hat, eine Gewächshausheizung in einem Foliengewächshaus zu installieren, der wird sehen, dass dies nur eine Verschwendung von Energie und Wärme ist. Es wird wahrscheinlich den Bodenfrost fernhalten, aber nicht das gesamte Foliengewächshaus so aufheizen, dass ohne Probleme das ganze Jahr über Pflanzen darin gedeihen.
Leicht, aber gut befestigt
Durch ein leichtes Stecksystem lassen sich die kleineren Foliengewächshäuser ohne Probleme in ein paar Stunden allein aufbauen. Anschließend sollten man das Gewächshaus auf den vorgesehenen Platz stellen und die Folie überspannen. Wer sich des Platzes sicher ist, sollte das Gewächshaus bestens befestigen. Meistens sind Erdhaken bereits im Lieferumfang enthalten, aber man sollte beachten, dass sich diese leicht aus dem Boden lösen lassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, muss man also ein paar Euro mehr investieren, um richtig gute Erdanker zu kaufen oder man macht ein schnelles Fundament und belegt die Folienkanten mit Steinen oder Erde.
Ein Fundament hat außerdem den Vorteil, dass es auch kleinere Schädlinge davon abhält, sich in das Foliengewächshaus zu graben.
Wer sein Gewächshaus noch mehr aufwerten möchte, kann auch auf Zubehör wie eine Bewässerung oder eine spezielle UV-Tropfenfolie zurückgreifen.
Die Folie bietet großen Schutz
Gerade die leichte Folie bietet wohl mit den größten und sichersten Schutz für die Pflanzen. Sie ist mit ihrer leichten Elastizität flexibler, was starke Wettereinflüsse, wie zum Beispiel Hagel, betrifft und ist zudem in unterschiedliches Ausführungen erhältlich. Wer also auch lange was von seinem Foliengewächshaus haben möchte, kauft eine spezielle Folie, die ETFE-Folie. Diese Folie besteht aus Ethylen-Tetrafluorethylen und soll laut Hersteller 30 Jahre und auch länger halten. Sie hat eine besondere Oberflächenstruktur und reinigt sich selbst. Wer eine günstigere Variante sucht, kann sich für eine Gitter- oder Doppelschlauchfolie entscheiden. Diese halten zwar keine 30 Jahre, aber sind leichter zu kaufen und gut auszutauschen.
Geeigneten Standort finden
Ein Foliengewächshaus ist wenig ästhetisch und der Standort sollte deswegen gut gewählt werden. Außerdem muss es auch genügend Sonne abbekommen und gut erreichbar sein. Um dies zu erreichen, sollte die Längsseite nach Süden ausgerichtet werden, damit die Sonne die größte Möglichkeit hat, um ihre volle Kraft zu entfalten und das Foliengewächshaus aufzuwärmen.
Die meisten Foliengewächshäuser haben bereits integrierte Fenster, die meist noch extra mit einem Netz die Pflanzen vor Fliegen und anderen Schädlingen schützen. Die Folientunnel, welche meist durch eine etwas starrere Folie eingedeckt sind, lassen sich meistens nur durch die Türen belüften. Wer hier etwas handwerkliches Geschick hat, kann dies aber auch zu seinem Vorteil nutzen und gegebenenfalls eine extra Belüftung mit einbauen.
Fazit
Das wohl vorteilhafteste an Foliengewächshäusern ist ihr Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies macht sie gerade für Gartenanfänger und Hobbygärtner gleichermaßen beliebt. Nicht umsonst gibt es gerade in der Foliengewächshaussparte unterschiedlichste Ausführungen, von kleinen Foliengewächshäusern, für vielleicht 1-2 Personen bis hin zu großen Folientunneln, welche sich über mehrere 100m2 erschließen.
Außerdem ist der leichte Auf- und Abbau für alle gleichermaßen praktisch. So kann man das Gewächshaus einfach versetzen, wenn die Erde, die Pflanzen nicht mehr gut genug mit Mineralien versorgt.
FAQ
Wie lange hält ein Foliengewächshaus?
Die meisten Händler geben so 5 Jahre an, wobei es natürlich immer auf den Standort, die Witterung und die Pflege ankommt.
Ist ein Foliengewächshaus winterfest?
Ein gut befestigtes und sauberes Foliengewächshaus ist winterfest. Man sollte es auch am besten vor und nach der Winterperiode einmal reinigen und auf Mängel überprüfen.