Die Orchidee bringt rund 30.000 Arten hervor. Orchideen finden hohen Anklang. Aber sie kommen nicht nur als Zierpflanzen zum Einsatz. Diese wunderbaren Blumen werden als Heilmittel und als Aphrodisiakum eingesetzt. Doch wer sich für den Kauf einer Orchidee entscheidet, sollte bedenken, dass diese zauberhafte Blume besonderer Pflege bedarf.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor rund 60 Millionen Jahren wuchs die erste Orchideenart in Indien.
- Tropische Orchideen sind meistens sogenannte Aufsitzerpflanzen.
- Sobald die Orchidee Blüten trägt, drehen sich diese um 180 Grad nach unten.
- Manche Orchideenarten blühen nur wenige Stunden, andere mehrere Monate.
- Orchideen weisen stets sechs Blütenblätter auf.
Was macht die Orchidee so besonders?
Orchideen gehören zu den artenreichsten Pflanzen. Aufgrund der Blütenvielfalt wurden Orchideen zu den beliebtesten Blumen. Generell sind Orchideen sehr empfindliche Blumen. Es gibt aber Züchtungen – wie die Phalaenopsis – die sich mit wenigen Pflegetipps prächtig entwickeln.
Die Orchideen richtig gießen
Orchideen sind empfindlich, wenn es um das Gießen geht. Beim Gießen sollte auf „weiches“ Wasser geachtet werden. Die Temperatur des Wassers spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Orchideen fühlen sich bei lauwarmem Wasser besonders wohl. Hier gilt die Devise: Lieber weniger gießen als zu viel. Auch, wenn diese Blume eine Trockenphase hinter sich hat, kann sie sich nach dem Gießen wieder erholen.
Bitte Vorsicht vor Staunässe. Orchideen mögen diese nicht – oder besser gesagt – ihre Wurzeln. Faulen die Wurzeln aufgrund der Staunässe, stirbt die Orchidee. Die Wurzeln sind bei dieser Blume empfindlich und verzeihen kaum Fehler. Damit der Staunässe entgegengewirkt wird, sollte erst zur Gießkanne gegriffen werden, wenn der Wurzelballen trocken ist.
Orchideen nehmen gerne ein Wasserbad. Auch hier sollte auf die richtige Temperierung geachtet werden. Das Tauchen der Orchideen sollte ebenfalls mit Bedacht durchgeführt werden. Bitte für jede Pflanze neues Wasser verwenden. So kann die Übertragung von Krankheiten verhindert werden.
Beim Tauchen reicht es aus, wenn die Orchideen einmal pro Woche aus dem Übertopf genommen und in einen kleinen Wasserbehälter gestellt werden. Hierfür eignen sich Leitungs- oder Regenwasser. Die Wurzeln saugen das Wasser im Tauchbad auf, und speichern dieses für die kommenden Tage. Das überschüssige Wasser muss allerdings ablaufen können, damit keine Staunässe entsteht.
Ein kleiner Tipp: Fühlt sich die Orchidee leicht an, sollte ein Wasserbad angedacht werden. Mit dem Wasserbad kann gewartet werden, wenn der Topf noch gut im Gewicht ist.
Wie wird die Orchidee richtig geschnitten?
Sobald die Orchidee ihre Blätter verloren hat, kann mit dem Schneiden ans Werk gegangen werden. Kurz über dem dritten Hüllblatt werden die alten Triebe abgeschnitten. Für das Schneiden sollte ein scharfes Messer zur Hand genommen werden. Bitte vorab desinfizieren, damit keine Keime übertragen werden. Manchmal treiben die Blüten nach dem Zurückschneiden nochmals aus.
Sollten sich nach einiger Zeit keine neuen Triebe zeigen, kann nachgeholfen werden. Vor allem, wenn die Orchideen braun werden, sollten diese Ansätze gekürzt werden. Bitte nicht zu lange zuwarten, sondern möglichst bald mit dem Messer ans Werk gehen. Bei guter Pflege treiben Orchideen nochmals aus.
Das richtige Düngen und die richtige Erde
Orchideen leben nicht nur von Luft, Wasser und Zuwendung. Sie brauchen vor allem regelmäßig Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Der Dünger sollte während der Wachstums- und Blütenphase nicht vergessen werden. Spezielle Dünger sind auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt.
Im Blumenhandel gibt es den Orchideendünger zu kaufen. Wer diesen nicht verwenden möchte, kann auch zu herkömmlichem Flüssigdünger greifen. Allerdings sollte dieser auf jeden Fall mit Wasser in einem Verhältnis von 1:10 verdünnt werden. Da sich die meisten Orchideenarten vom Frühjahr bis zum Herbst in der Wachstums- und Blütephase befinden, sollte während dieses Zeitraums rund drei- bis viermal gedüngt werden.
Diese Blume braucht spezielle Erde. Am besten wächst und gedeiht die Orchidee, wenn entsprechende Orchideenerde verwendet wird. Die meisten käuflichen Produkte weisen Rinde als Substrat auf.
Anbei das Wichtigste über Rinde:
- Meistens wird die Rinde von Pinien verwendet.
- Die Rinde gibt es in unterschiedlichen Körnungen zu kaufen.
- Vor allem bei der Phalaenopsis wird dieses Substrat eingesetzt.
- Je feiner die Wurzeln der Orchidee sind, desto kleiner sollte die Körnung der Rinde sein.
- Rinde zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie organisch ist, und sich nur langsam zersetzt.
- Die Orchideen erhalten ausreichend Nährstoffe, die durch die Rinde abgegeben werden.
- Die Rinde weist eine hohe Wasserdurchlässigkeit auf.
- Dieses Substrat ist vor allem für epiphytisch wachsende Orchideen geeignet.
Welche Substrate gibt es noch für Orchideen?
Naturfasern (Kork, Kokos, Moose, Torf)
Sphagnum: Dieses spezielle Moos wird für besonders anspruchsvolle Orchideenarten genutzt. Dieses Substrat ist teuer, da das Moos unter Naturschutz steht.
Minerale: Kalk und Sand unterstützen die Eigenschaften einiger Orchideenarten.
Erde und Kompost: Die klassische Gartenerde ist nur für einen überschaubaren Anteil der Orchideen geeignet. Die Erde sollte hohe Qualität und Wasserdurchlässigkeit aufweisen.
Vulkangestein: Nur eine kleine Gruppe der Orchideen fühlt sich auf Vulkangestein wohl. Da diese Arten naturgemäß auf Steinen wachsen, gedeihen sie auf Vulkangestein besonders gut. Das Vulkangestein gibt die benötigen Nährstoffe ab.
Holzkohle: Diese kann bei jedem Substrat beigemengt werden. Es handelt sich um eine effektive Lösung, um gegen Bakterien im Substrat vorzugehen.
Den richtigen Standort wählen
Obwohl diese Blume im Urwald wächst, und hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit gewohnt ist, lehnt sie die direkte Sonnenbestrahlung ab. Das liegt daran, dass sie in der Natur von Laubwerk geschützt wird. Orchideen sind Blumen, die nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden sollten. Deswegen sind Fensterbänke nur bedingt als Standort geeignet.
Was sollte der ideale Standort erfüllen?
Der Standort sollte hell sein. Orchideen sind keine Nachtschatten- oder Halbschattengewächse.
Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden. Vor allem die pralle Mittagssonne schadet dieser Blume ungemein.
Wenn die Orchidee ihren Platz auf einer Fensterbank findet, sollte diese nach Westen oder Osten ausgerichtet sein.
Damit die Blume vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt wird, sollten Gardinen zugezogen werden.
Wichtiges zum Umtopfen
Orchideen sollten in regelmäßigen Abständen umgetopft werden. Hierfür gilt es einiges zu beachten:
Für das Umtopfen sollte der richtige Zeitpunkt gewählt werden. Grundsätzlich sollten Orchideen nach 24 Monaten einen neuen Topf ihr Zuhause nennen. Vor allem das Frühjahr eignet sich besonders für das Umtopfen. Auch, wenn sich neue Wurzelspitzen und Triebe zeigen, sollte das Umtopfen in Betracht gezogen werden.
Damit sich die Wurzeln lösen, sollte der Kunststofftopf leicht gedrückt werden.
In einem nächsten Schritt werden die Wurzeln vorsichtig von dem alten Substrat befreit.
Alte, faulige und vertrocknete Wurzeln werden mit einem scharfen Messer abgeschnitten.
Um die richtige Größe für den neuen Topf zu wählen, sollten ein bis zwei neue Triebe Platz haben. Der Topf wird etwa bis zur Hälfte mit dem Substrat gefüllt. Danach wird die Orchidee in das neue Substrat eingesetzt. Der Rest wird mit Substrat gefüllt, sodass sich dieses auch zwischen den Wurzeln einlagern kann.
Die Orchideen sollten nach dem Umtopfen frühestens am nächsten Tag gegossen oder ins Wasserbad getaucht werden.
Die Vermehrung
Die Orchideen können im Frühjahr oder im Herbst vermehrt werden. Hier stellt das Umtopfen den idealen Zeitpunkt dar. Orchideen bilden Bulben. Für einen Ableger sollten mindestens drei Bulben vorhanden sein. Zeigen sich beim Umtopfen mehr als acht Bluben, ist der Zeitpunkt für die Vermehrung gekommen. Ineinander verwobene Wurzeln werden vorsichtig getrennt. Jeder Orchideenteil sollte mindestens drei Bulben aufweisen. Beschädigte Wurzeln werden mit einem scharfen Messer an der Bruchstelle abgeschnitten. Abgestorbene Wurzeln werden entfernt.
Nun kann mit dem Eintopfen begonnen werden.
Orchidee – Cephalanthera damasonium (Überblick)
Die Orchidee – Cephalanthera damasonium ist eine Orchideenart, die in Europa und Asien heimisch ist. Sie ist eine terrestrische Pflanze, die in Wäldern und Forsten wächst. Die Pflanze hat dunkelgrüne, lanzenförmige Blätter und weiße oder rosa Blüten. Die Pflanze ist auch unter den gebräuchlichen Namen Holzorchidee, Helmorchidee und Soldatenkappenorchidee bekannt.
Verbreitung und Lebensraum
Die Orchidee – Cephalanthera damasonium ist in Europa und Asien verbreitet. In Europa ist sie von Frankreich bis zur Ukraine verbreitet. Sie kommt auch im Kaukasus, in der Türkei und im Iran vor. In Asien kommt sie in China, Japan und Korea vor. Die Pflanze wächst in Wäldern und Waldgebieten in Höhenlagen von 500-2000 m.
Ökologie
Orchidee – Cephalanthera damasonium wird von Bienen und Schmetterlingen bestäubt. Die Pflanze ist auch eine Nahrungspflanze für die Larven einiger Nachtfalter. Die Pflanze wird auch als Zierpflanze verwendet. Sie wird wegen ihrer attraktiven Blüten in Gärten und Parks angebaut. Diese Art ist auch in der Blumenindustrie für die Herstellung von Blumensträußen und anderen Arrangements verwendet.
Einsatz in der Medizin
Die Orchidee – Cephalanthera damasonium wird in der Volksmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Der Pflanze wird eine harntreibende, adstringierende und krampflösende Wirkung nachgesagt. Sie wird auch zur Behandlung von Wunden, Geschwüren und Husten verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Pflanze zur Behandlung von Fieber, Erkältungen und Grippe verwendet.
Morphologische Merkmale
Orchidee – Cephalanthera damasonium ist eine krautige Pflanze, die typischerweise eine Höhe von 50-100 cm erreicht. Die Blätter sind dunkelgrün, lanzenförmig und haben gezackte Ränder. Die Blüten sind weiß oder rosa und stehen an einem aufrechten Stiel. Die Blüten haben fünf Blütenblätter und sechs Kelchblätter. Die Pflanze blüht von Juni bis August.
Vermehrung
Die Orchidee – Cephalanthera damasonium kann durch Samen oder Teilung vermehrt werden. Die Pflanze verträgt keine Störungen und sollte in ihrem natürlichen Lebensraum ungestört bleiben. Sie bevorzugt einen schattigen, feuchten Standort mit gut durchlässigem Boden.
Gattung
Orchideen sind eine der beliebtesten Gruppen von Blütenpflanzen, und die Orchidee – Cephalanthera damasonium ist ein schönes Beispiel für diese vielfältige und weit verbreitete Familie. Die Gattung, zu der sie gehört, Cephalanthera, umfasst etwa 60 Arten, die in Wäldern und Forsten in ganz Europa, Asien und Nordafrika vorkommen. Orchideen sind in ihrer Morphologie sehr variabel, und Cephalanthera damasonium ist ein gutes Beispiel für diese Vielfalt.
Orchidee – Orchis militaris / Helmknabenkraut (Überblick)
Die Gattung und das Aussehen
Die Orchis militaris gehört zu der Familie der Orchideengewächse und der Gattung der Knabenkräuter. Der Stängel ist leicht kantig, die gehäuften Laubblätter sind länglich-elliptisch. Die oberen Blätter umfassen den Stängel tütenförmig. Die oberen Deckblätter glänzen hellgrün und sind einförmig/lanzettlich. Der anfangs pyramidenförmige Blütenstand verändert sich zu reichlich blühenden Einzelblüten.
Die Erkennungsmerkmale
Die drei hellrosaroten oberen, zusammen gefassten und nach innen geneigten Blütenblätter gleichen einem Helm. Eine dunkelrosarote Lippe hängt nach unten. Die blühenden Pflanzen verströmen einen zarten und angenehmen Duft. Je nach Standort kann man das Helmknabenkraut zwischen April und Juni beobachten. Zwischen 20 und 50 Einzelblüten sind in einem Blütenstand zu finden, sie können eine Wuchshöhe bis zu einem halben Meter erreichen.
Die Besonderheiten
Damit die unzähligen, vom Winde verwehren Samen der Orchis militaris keimen können, benötigen sie bestimmte Bodenpilze. Sind solche Bodenpilze vorhanden, gehen sie mit diesen eine Symbiose ein. Anschließend müssen die zarten Blätter genügend Nährstoffe sammeln, um schließlich eine Knolle bilden zu können. Dies dauert bis zu mehreren Jahren. Im Frühjahr kann sich aus der Knolle ein Blütenstand bilden. Um auf die Zerstörung der Biotope aufmerksam zu machen, wurde die Orchis militaris 1993 vom Arbeitskreis Heimischer Orchideen in Deutschland zur Orchidee des Jahres ernannt.
Die Blütezeit und die Lebensweise
Die Blütezeit des Helmknabenkrautes kann von April bis Ende Juni dauern. Je nachdem, wie der jeweilige Standort das Pflanzenwachstum begünstigt, kann es oft mehrere Jahre dauern, bis die Pflanze tatsächlich zur Blüte gelangt. Der ährige Blütenstand trägt circa 10-50 Blüten, die in der Aufblühphase kegelförmig, während der Hochblüte zylindrisch geformt sind. Die Orchis militaris wächst gesellig und es verbreitet auch einen schwachen, aber sehr angenehmen Duft.
Die Verbreitung
Die Orchis militaris ist von Mitteleuropa über Eurasien nach Südsibirien und bis zum Kaukasus verbreitet. In Südgriechenland und Süditalien ist sie bereits nicht mehr zu finden. Am stärksten ist das Helmknabenkraut in Deutschland im Süden des Landes verbreitet. Bis ins südliche Ñiedersachsen kann das Helmknabenkraut gesehen werden. In Sachsen und Nordrhein-Westfalen kommt es schon deutlich seltener vor. Ein weiteres, ein bisschen isoliertes Verbreitungsgebiet befindet sich in Brandenburg. Im Norden des Landes kann man die Orchis militaris nur mehr ganz selten sehen. Da die Orchis militaris kalkhältige Böden liebt, kommt sie im zentralen Schwarzwald und im Bayrischen Wald nicht vor.
Der Lebensraum und der Standort
Die Orchis militaris hat hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie wächst bevorzugt in naturnahen Wiesen, auf Mäh-Halbtrockenrasen oder Weide-Halbtrockenrasen, auf Trockenrasen und Magerwiesen. Das Helmknabenkraut liebt humusreichen, kalkhaltige, wasserspeichernde aber nicht staunasse Böden und sonnige bis halbschattige Standorte. An feuchten Standorten ist es eher selten zu finden. Löss- und kalkhaltige Böden sind zum Gedeihen ideal.
Die Gefährdung und der Naturschutz
Das Helmknabenkraut gilt in vielen Gebieten als stark gefährdet. Ursachen dafür sind die Extensivierung seiner besonderen Standorte sowie die landwirtschaftliche Intensivierung. Auch die Verbuschung und die Änderung der Nutzungsbedingungen der Biotope führt ebenfalls zur Vernichtung zahlreicher Lebensräume. Auch Wildschweine, die die Knollen als Leckerbissen suchen, stellen eine Gefahr für die Orchis militaris dar. Würde das Helmknabenkraut aussterben, würde dies einen schweren Verlust in der Artenvielfalt bedeuten. Daher steht es wie alle Orchideenarten sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene unter strengem Naturschutz.
Dactylorhiza majalis – das Breitblättrige Knabenkraut (Überblick)
Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) ist eine vor allem in Deutschland verbreitete Orchidee und gehört der Gattung der Knabenkräuter an. Man sagt auch „die Orchidee der Feuchtwiesen“. Seine Blütezeit reicht von Mai bis Juli.
Wie man das Breitblättrige Knabenkraut erkennt
Diese ausdauernden krautigen Pflanzen haben eine durchschnittliche Wachshöhe von 15 – 40 cm. In seltenen Fällen können Exemplare bis zu 60 cm hoch wachsen.
Die Blütenfarbe des Breitblättrigen Knabenkrauts reicht von einem dunklen purpurrot bis zu einem hellen rosa. Weiß gefärbte Blüten können ebenfalls auftreten, wenn auch nur äußerst selten.
Der farbige und dicht bewachsende Blütenstand befindet sich ganz oben an der Orchidee. Aufgeblüht nimmt der Blütenstand eine deutlich zylindrische Form an. Unter dem Blütenstand liegen die 3 – 8 dunkel gefleckten Laubblätter am Stängel. Die unteren Laubblätter können bis zu 18 cm lang werden und sind eiförmig geformt. Die oberen Laubblätter hingegen werden zunehmend kleiner und sind lanzettlich geformt.
Verbreitung und Lebensraum
Besonders in Europa kann man das Breitblättrige Knabenkraut antreffen. Die Verbreitung verläuft im Süden Europas von Nordspanien über Norditalien und Dalmatien bis Rumänien. Im Norden erreicht es Südschweden und Südnorwegen. Anschließend gelangt es im Osten bis Sibirien. Die größten Bestände des Breitblättrigen Knabenkrauts lassen sich in Deutschland finden. Schätzungen zufolge machen die Bestände hierzulande mindestens ein Zehntel der weltweiten Gesamtbestände aus, manche Schätzungen gehen sogar von bis zu einem Drittel aus.
Damit das Breitblättrige Knabenkraut wachsen kann, muss der Lebensraum bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese Pflanze braucht für ihr Wachstum einen feuchten Boden mit wenigen Nährstoffen. Daher fühlt es sich z.B. in Flachmooren, kalk- und nährstoffarmen nassen Wiesen, und lichten Auenwäldern sehr wohl. Heute findet man die robuste Pflanze vermehrt im Alpenraum und Mittelgebirge vor und das auf teilweise über 2000m Meereshöhe.
Gefährdung des Breitblättrigen Knabenkrauts
Die Bestände der Pflanzen, welche Feuchtwiesen als Lebensraum bevorzugen, gehen seit geraumer Zeit zurück. Zu diesen Pflanzen gehört auch das breitblättrige Knabenkraut. Aus diesem Grund genießt es in Deutschland besonderen Schutz, indem diese Orchidee als eine nationale Verantwortungsart innerhalb der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft ist.
Der Grund für die Gefährdung des breitblättrigen Knabenkrauts ist der Rückgang seines Lebensraums. Die feuchten Wiesen, welche es begehrt, wurden vermehrt zu Ackerland umgewandelt oder gar bebaut. Dieser Prozess konnte zwar durch den besonderen Schutz stark eingeschränkt werden, dennoch ist es keine Seltenheit, dass durch Regen der Dünger von benachbarten Äckern zu den geschützten Lebensräumen gespült wird. Durch den Dünger wird der Boden unattraktiv für das Breitblättrige Knabenkraut und es kann nicht mehr wachsen.
Fazit
Orchideen bestechen durch die Farbvielfalt. Diese zauberhaften Blumen brauchen ein wenig Pflege, damit sie wachsen und gedeihen können. Mit den richtigen Tipps und Tricks steht der Orchideenvielfalt in den eigenen vier Wänden nichts im Wege.