pH-Wert im Gartenteich erhöhen

Die Qualität des Wassers in einem Gartenteich hängt von vielen Parametern ab. Anhand verschiedener Werte kann man sich einen Eindruck über die Wasserqualität eines Teiches machen. Die wichtigsten Wasserwerte sind: pH-Wert, Härte, Gesamthärte, o2-Gehalt, Nitrit, Ammonium, Nitrat und Phosphat.

Insbesondere der pH-Wert hat maßgeblichen Einfluss auf die Wasserqualität. Liegt er zu niedrig, ist das Wasser zu sauer, was sich extrem negativ sowohl auf die Pflanzen im Teich als auch auf den Fischbesatz auswirkt. Daher ist es wichtig, in einem solchen Fall den pH-Wert zu erhöhen.

Das richtige Messen

Diese Werte schwanken je nach Jahreszeit, Tageszeit, Temperatur, Fischbesatz, Futtermenge und aufgrund ihrer chemischen Abhängigkeit untereinander. Jeder findige Gartenteichbesitzer überprüft in regelmäßigen Abständen seine Wasserwerte. Bestimmte Wasserwerte sind allerdings nur schwer zu bestimmen bzw. erfordern hohen technischen Aufwand. Nitrat z. B. ist im Sommer oft in Algen und Wasserpflanzen gebunden, dann zwar nicht messbar, aber auch nicht aus dem Wasser.

Um die einzelnen Werte im optimalen Bereich zu halten und damit eine gute Wasserqualität für Ihre Fische zu erhalten, sollten Sie Fischbesatz und Futtermenge nicht zu hoch ansetzen. Je mehr Futter und damit fäkale Verluste und vor Allem nicht fäkale Verluste ins Wasser gelangen, desto größer müssen der Biofilter und damit entsprechend höher die Wasseraustauschrate sein. Nebenbei wachsen etwa Koikarpfen bis zu 1,5 Pfund und mehr pro Jahr – denken Sie also auch an die kommenden Jahre.

Wodurch wird der pH-Wert maßgeblich beeinflusst?

Wachstum, Zersetzungsprozesse durch Bakterien(auch im Filter) und Atmung verbrauchen Sauerstoff und produzieren CO2. Nur bei einer hohen Sättigung mit Sauerstoff sind ein gesunder Stoffwechsel und eine gute Futterverwertung für Fische möglich. Je nach Größe und Belastung eines Teiches ist eine Belüftung vor allem für die warme Jahreshälfte nötig.

Da eine gewisse Durchflussmenge pro Futterbelastung und Teichvolumen ständig den Biofilter passiert, kann dieses Wasser durch Fontainen oder simple technische Tricks mit Sauerstoff angereichert werden. Einige Filtersysteme arbeiten mit Sauerstoffanreicherung, was eine Zugabe von O2 möglich macht und zugleich die Bakterienarbeit unterstützt.

Algenblüten sind ein Zeichen von Überdüngung des Gewässers – hier waren vorher zuviel Nitrat und Phosphat im Spiel. Nitrat und Phosphat bekommt man mit handelsüblichen Biofiltern kaum heraus. Am besten wird man dem Nitrat habhaft, wenn es in Pflanzen gebunden ist. Oft sind ein Absaugen des Bodenschlammes und ein höherer Frischwasseranteil die einzigen Möglichkeiten, diese Salze aus dem Wasser zu bekommen.

Algen als pH-Killer

In einem Gartenteich sind übermäßige Algenblüten nicht erwünscht, da insbesondere einige Blaualgenarten Gifte produzieren und alles Kleinleben im Teich zerstören können. Der pH-Wert wird entsprechend zum Negativen verändert.

Im Gartenteich ist es vor allem wichtig, die natürliche Arbeit der Bakterien, die Nh4 zu No2 und schließlich zu No3 umwandeln, zu unterstützen (Nitrifikation). Nh4 ist in zu hohen Konzentrationen schädlich. No2 (Nitrit) ist in kleinsten Dosen giftig. Nh3 (Stickstoff) wird von Fischen am besten vertragen, sorgt aber ab einer gewissen Konzentration in Verbindung mit Phosphat zu massenhaften Algenwachstum und führt letztlich auch zum Tod der Fische.

Die Bakterien „Nitrosomonas“ und „Nitrobakter“ erledigen diese Aufgabe für Sie. Diesen wird im Biofilter eine große Oberfläche und Sauerstoff geboten um darauf zu siedeln. Vorsicht: Einige Hersteller übertreiben heftig, wenn sie die Filterleistung ihrer Produkte im Verhältnis zum Teichvolumen nennen.

Eine der gängigsten Methoden, den Stickstoff zu beseitigen, ist der Wasseraustausch. Die Entnahme von Biomasse bzw. Schlamm führt ebenfalls zur Stickstoffbeseitigung. Eine Teichkläranlage, in der Stickstoff in Biomasse umgewandelt wird, die sich nicht direkt im Teich befindet, hat den Vorteil, dass das Ernten der Biomasse ohne grobe Störung des Teichgleichgewichts von statten geht.

Einen veränderten pH-Wert effektiv nachträglich erhöhen

Der pH-Wert sollte im Teich zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Verändert sich der Wert so drastisch (in der Regel sinkt er ab), dass er nicht mehr in diesem Limit liegt, so ist höchste Gefahr angesagt. Die ganze Chemie des Wassers ändert sich. Der pH-Wert sollte schnellstens durch z. B. eine Kalkung oder einen Wasserwechsel korrigiert werden. Am besten kombinieren Sie beide Methoden, um schnell eine wirkungsvolle Erhöhung des pH-Wertes zu erreichen.

Was ist Kalken?

Wie der Name bereits andeutet, wird beim Kalken der Stoff Kalk in den Gartenteich eingebracht. Er reguliert sehr wirkungsvoll den pH-Wert. Allerdings ist die Dosierung äußerst diffizil – machen Sie hierbei einen Fehler, verendet der gesamte Fischbestand. Zudem empfehlen viele Experten, das Kalken bei entleertem Teich durchzuführen und den Kalk in den Teichboden einzubringen.

Aufgrund dieser Anforderungen sollten Sie für eine Kalkung Ihres Gartenteiches am besten einen Profi bzw. Experten zurate ziehen. Es wird sich lohnen!

Foto: kathkarno via Twenty20