Im Sommer gedeihen sie richtig gut auf unseren Terrassen und in den Hauseingängen: Mediterrane Pflanzen erobern sich ihren Stammplatz in deutschen Gärten und beleben das Bild. Eukalyptus, Feige, Citrus oder Oleander sind schon längst keine Newcomer mehr, auch in nördlicheren Gegenden finden sie immer mehr Gartenfreunde. Wer ihnen ein gutes Winterquartier gönnt, hat auch im nächsten Jahr seine Freude an ihrem Wachstum.
Überwintern im Gewächshaus
Ein Gewächshaus ist der ideale Platz für Pflanzen, die nicht winterhart sind. Hell, sonnig und vor eisigem Wind und extremen Temperaturen geschützt, überstehen mediterrane Pflanzen die kalten Monate unbeschadet. Je nach Witterung wechseln Kübelpflanzen bereits im Herbst ihren Standort und wandern hinter schützendes Glas. Am besten bleiben sie so lange wie möglich draußen und ziehen erst unmittelbar vor dem Frost um.
Ungeheizte Gewächshäuser können mit einem Vlies umspannt werden, das schützt vor äußerem Frost. Besitzt das Gewächshaus kein Fundament, empfiehlt es sich, Holzplatten auszulegen, damit die Pflanzen vor Bodenfrost geschützt sind. Je nach Material oder Glasstärke schwankt die Temperatur im Gewächshaus. Bei einfachem Glas kann eine Luftpolsterfolie sinnvoll sein. Ein Thermometer ist hilfreich, wenn es sehr kalt wird und die Kübel gegebenenfalls zusätzlich mit z. B. Stroh oder Vlies gewappnet werden sollten. Ein Gewächshaus bildet den optimalen Rahmen und findet so nach dem Gemüseanbau im Sommer eine sinnvolle Zweitverwendung. Frostempfindliche Pflanzen könnten keinen besseren Platz finden. Da sie rechtzeitig zur Aussaat wieder auf Terrasse, Garten und Hauseingänge zurückziehen, ergänzt sich beides optimal.
Um Schimmelbefall vorzubeugen, sollte das Gewächshaus auch bei niedrigen Temperaturen gelegentlich gelüftet werden. Strahlt die Sonne an klaren, kalten Wintertagen auf das Gewächshaus, regulieren geöffnete Fenster das Klima und sorgen dafür, dass die Temperaturschwankungen den Pflanzen nicht schaden.
Pflanzen im Außenbereich schützen
Sind die Pflanzen zu groß, um beim ersten Frost samt Kübel ins geschützte Gewächshaus zu ziehen, helfen Filz, Jute, Stroh, Vlies oder Folie. Die Kübel werden auf ein Holzbrett gestellt, damit der Bodenfrost die Wurzeln nicht gefährden und sorgsam eingehüllt. So geschützt überstehen sie milde Winter recht gut. Erfrieren dennoch einige vorwitzige Zweige, werden können diese im Frühjahr einfach entfernt werden. Vorsicht vor zu gut gemeintem Schutz. Da die Pflanzen auch im Winter Licht, Sauerstoff und Wasser benötigen, dürfen sie nicht vollkommen eingewickelt werden.
Wässern – ja oder nein? Pflege im Winterquartier
Auch im Winter müssen die Pflanzen gelegentlich mit etwas Wasser versorgt werden – viel ist es allerdings nicht, eine kleine Menge reicht je nach Art und Sorte aus. Im Winter pausiert das Wachstum, daher benötigen Pflanzen in dieser Zeit keinen Dünger; das ist erst wieder im Frühjahr angebracht, wenn die ersten Triebe ausschießen. Wichtig ist ausreichend Frischluft. Ob im Gewächshaus, im Keller oder Wintergarten – wenn die Sonne scheint oder die Luft stickig wird, benötigen die Pflanzen Sauerstoff. Eine Gefahr stellen Schädlinge dar. In der kalten Jahreszeit können sich z. B. Blattläuse oder Spinnenmilben ansiedeln. Wer die Blätter regelmäßig kontrolliert, kann rechtzeitig reagieren und seine Pflanzen vor Befall schützen.
Fazit: Es gibt kaum einen besseren Platz für nicht winterharte Pflanzen als ein Gewächshaus. Da immer mehr mediterrane Arten in unseren Gärten heimisch werden, sind Lösungen für frostige Tage gefragt. Mit wenig Aufwand lässt sich aus einem Ort für Gemüseanbau ein kuscheliges Winterquartier machen.