Spätestens seit Lockdowns und Quarantänemaßnahmen boomt das Gärtnern zu Hause. Viele, vormals stolze und überzeugte Rasenpfleger, entdecken ihre Liebe zum „Schön machen“ und Gestalten. Manche machen sich sogar auf den Weg zur Selbstversorgung. Dabei sind die Herangehensweisen oft vergleichbar. Ob ein Teil des Grundstücks umgegraben wird oder das eine oder andere Hochbeet entsteht: Mit der Kombination aus altem und neuem Wissen und den richtigen Werkzeugen und Geräten, gelingen Schritt für Schritt kleine und große Erfolge für Anfänger und Erfahrene. Folgende Werkzeuge sind für Gärtner dabei unverzichtbar.
Spaten
Langer Stiel oder kurzer Stiel? Gerades Ende, Knauf, T-Griff oder D-Griff? Stiel aus Holz, Stahlrohr oder Aluminium? Spitzes Blatt oder gerades Blatt? Besonders scharfe Kante oder gewölbtes Schaufelblatt? Manchen Gärtnern gleicht die Wahl des richtigen Spatens einer Glaubensfrage und es werden für den Kartoffelanbau, dem Blumenbeet, dem Gemüsebeet oder anderen Aufgaben, wie z.B. einem großen Aushub für ein Gewächshaus, jeweils andere Spaten benutzt. Die Hersteller wissen das und bieten jedem Anwender für jede denkbare Anwendung den richtigen Spaten. Für leichte Erde mit eher wenigen Steinen ist ein Rundspaten gut geeignet. Für schwere Böden mit viel Wurzelwerk ist eine scharf angeschliffene Schneide und idealerweise 5 Millimeter Blattstärke wichtig. Als Allrounder ist die Spatenschaufel anzusehen, die im Allgemeinen als „Amerikanische Art“ bezeichnet wird. Hiermit geht das Umgraben gut von der Hand und auch das Umschaufeln, zum Beispiel eines Komposthaufens, ist mit der Spatenschaufel kein Problem.
Harke
Verteilen, einebnen, ausgleichen, glattziehen, den Rasen vertikutieren. Das Einsatzgebiet der klassischen Harke mit langem Stiel ist die Boden- respektive Oberflächenarbeit. Gröbere Erdklumpen sind vor keiner Harke sicher. Und nachdem das gezupfte Beikraut gekonnt mit der Harke aus dem Beet geholt wurde, können die Saatrillen gezogen werden, um Neues entstehen zu lassen. Auch bei der Rasenpflege ist die Harke unverzichtbar. Diagonal und drucklos auf der Fläche aufgelegt, können mit Zugbewegungen kleine Äste und Laub vom Rasen genommen werden. Mit dem großen Bruder der Harke, dem breiten, aber vielzahnigen Rechen, geht das sogar noch besser. Mit der Harke und etwas Druck können auch Moos und Beikraut aus der grünen Bodendecke gezogen werden. Das nennt man dann Vertikutieren und damit gibt man dem Rasen die Chance Nährstoffe und Wasser besser aufnehmen zu können. Die Harke hat noch mehr Verwandte, als den Rechen. Karst, Handegge, Häulein und Mulcher sind nur einige Stichworte. Besonders ist der Sauzahn, der für eine ganz präzise Rille sorgt und punktgenau Beikraut ausmerzen kann.
Handhacke
Ein weiteres, unverzichtbares Hilfsmittel ist die Handhacke. Viele Spielarten sind für viele Anwendungen geeignet. Hat das Blatt zwei Seiten, spricht man von der Doppelhacke. Auf der einen Seite drei Zinken für die feinen Einsätze, analog zu den Arbeiten mit der langstieligen Harke. Auf der anderen Seite ein Breitblatt für gröbere Hack-Arbeiten. Natürlich gibt es alle Spielarten auch einzeln. Beispielsweise die Japanische Unkrauthacke mit scharfer und harter Stahlklinge. Der Handgrubber mit den drei Zähnen mit pflugartigen Enden, lockert die Hochbeet-Erde, oder auch die Bodenbeet-Erde, wie kein zweites Handwerkzeug.
Rosenschere/Gartenschere
Der Name bezeichnet im Grunde schon den Hauptzweck. Schnitt und Pflege von Blumen und Pflanzen. Besonders charakteristisch ist die Form der Klinge. Sie sollte sichelförmig gebogen sein. Im Gegensatz zur „großen“ Ast- und Baumschere ist die Rosenschere zum Rückschnitt von frischem Holz und Geäst geeignet. Auch der Rebschnitt, daher der Beiname Rebschere, ist eine Stärke des kleinen Helfers. Zum Ausgeizen von Tomaten– oder Paprikapflanzen sind feinere Scheren mit geraden Klingen gedacht. Damit sind präzise Schnitte besser möglich.
Handschuhe
Leicht zu unterschätzen ist die Wahl der richtigen Handschuhe. Sind sie zu eng, werden die Hände schnell müde. Doch auch mit zu großen Handschuhen ist die Gartenarbeit keine Freude. Dafür bietet jeder gut sortierte Bau- und Gartenmarkt ein großes Angebot fein nuancierter Größen. Innen sind die Handschuhe häufig mit einem Vlies ausgestattet, um den Handschuh anschmiegsam machen. Äußerlich gibt es diverse Schutzbeläge, die teils sogar dornenfest sind. Alle Handschuhe gibt es in Sommer- und Winterversion.
Fazit
Das Angebot der Gartengeräte ist riesig. Die Beratung in den Fachmärkten verbessert sich stetig. Gute Zeiten für Gärtner und die, die es werden wollen. Eine Basisausstattung mit genannten, unverzichtbaren Geräten gibt ein gutes Rüstzeug. Ab ins Beet!